Sara Menzel-Berger

Juli 25, 2019

Dies ist ein Blogartikel zur Blogparade „Einen Scheiss muss ich!“ von Elke Schwan-Köhr. Danke liebe Elke für den Anstoß!

Erst gestern habe ich mir wieder den Film „Wonder Woman“ angesehen. Ein absolutes Meisterwerk, wie ich finde. Was mich besonders beeindruckt, ist, dass die Heldin sich von ihrem Mitgefühl und ihrem Verstand leiten lässt. Auch in den Situationen wo sie vom „Bösen“ verführt wird, hält sie inne und denkt nach, bevor sie überstürzt handelt.

Dieses „Innehalten“ und den eigenen #Fokus zu setzen, finde ich absolut genial.

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Denn wo legst du deinen Fokus hin – welchen Dingen gibst du wie viel Aufmerksamkeit? Richtest du dich danach aus, welchen Scheiß du die ganze Zeit (angeblich) musst – oder legst du deinen Fokus auf das, was dir gelingt, was du darfst, was dir geschenkt wird, was dich begeistert, was dir Freude macht, was du magst, was du liebst, was dir guttut?

Das Gefühl von „ich muss“ hat bei mir aber nicht nur etwas mit Fokus zu tun, sondern auch immer mit Entscheidungen. Sobald ich selbst den Eindruck bekomme, ich habe hier keine Entscheidung treffen können, sondern der Gedanke kommt „scheiße ich muss“, breitet sich bei mir ein Gefühl von „ich bin eingesperrt“ aus. Und nee, dass ist nicht so prickelnd. Das ist eher ziemlich einschränkend und löst bei mir mein „Ich-will-weglaufen“-Muster aus. Hin und wieder ist dieses Muster zwar echt lebensrettend, in den meisten Business-Situationen aber echt nicht zu gebrauchen.

Denn beispielsweise vor Buchhaltung und Finanzen wegzulaufen, den Kopf in den Sand zu stecken und es einfach „ganz zufällig zu vergessen“, bereitet auf die Dauer mehr Probleme, als dieses Ding einfach zu erledigen.

Muss-Schleifen

Was mir nicht leicht fällt ist, aus solch einer „muss-Schleife“ raus zu kommen und mich gegen „ich muss“ zu entscheiden – aber es geht. Auch wenn es in den Situationen nicht offensichtlich ist, gibt es immer Möglichkeiten zu entscheiden.

Deshalb ist es für mich extrem wertvoll mit anderen Menschen über solche „ich-muss-Situationen“ zu reden. Vor allem wenn ich meinen Accountability-Partner*innen wieder mal mein Herz ausschütte, gibt‘s oft ein „Aha-Erlebnis“ bei mir. Denn Muss-Situationen sehen von außen oft ganz anders aus. Andere Menschen haben eine total andere Perspektive und sehen das Problem nicht mal.

Mittlerweile kann ich solche Situationen aber nicht nur gemeinsam mit anderen Menschen lösen, sondern auch schon manchmal selbstständig.

1. Schritt – Innehalten

Der erste Schritt ist für mich das Innehalten. So wie Wonderwoman im Film einen Moment inne hält um überhaupt die Situation zu erfassen. Wichtig ist mir dabei, mir selbst Zeit zu geben.

2. Schritt – Eine SelbstCoaching-Technik anwenden

Ganz so schnell beim Entscheiden, was ich will, wie die Titelheldin des Films, bin ich dann leider doch nicht – aber mit gewissen Hilfsmitteln gelingt es mir immer besser.
Eines dieser Hilfsmittel ist die Selbst-Coaching-Technik von Marion Nissen.

Und nein, ich kann dir leider nicht mal erklären „wie“ sie funktioniert oder „was“ da genau in mir passiert. Ich spüre nur, dass ich etwas in mir verändert.

Diese Selbst-Coaching-Technik ist für mich zum Anker geworden und ich kann mich mittlerweile darauf verlassen, dass sich etwas verändert. Nein, es kommt nicht immer gleich die Lösung auf dem Silbertablett – aber die Situation verändert sich immer so, dass ich wieder handlungsfähig werde (oder sich meine Gedankenkreise beenden und ich gut einschlafen kann😂😂).

Falls du diese Selbst-Coaching-Technik übrigens gerne lernen würdest, dann kann ich dir Marion sehr ans Herz legen. Sie ist mir eine wunderbare Begleiter*in auf meinem Weg und hat mir dieses mächtige Werkzeug in die Hand gegeben.

Aber jetzt weiter zum nächsten Schritt ;-).

3. Schritt – Eine Entscheidung treffen

Wenn ich wieder handlungsfähig bin, dann kann ich auch entscheiden. Ich kann mich dafür, dagegen oder für etwas ganz anderes entscheiden.

Ich kann mich dafür entscheiden in dieser Muss-Situation zu bleiben oder aus ihr herauszugehen. Wenn ich diese Entscheidung erst mal getroffen habe, dann kann ich mich daran festhalten und weiß „Ok, ich habe mich dafür entschieden. Dann zieh‘ es jetzt auch durch, mit allen Konsequenzen.“

Auf die eine oder andere Weise, hast du dich für „deinen Scheiß“ entschieden. Auch wenn es vielleicht nicht immer eine bewusste Entscheidung war.
Ja, ich weiß – krasse Ansage, aber davon bin ich überzeugt.

Jede #Entscheidung, die du in der Vergangenheit getroffen hast, hat dich zu diesem Punkt geführt an dem du jetzt stehst.

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Das heißt aber nicht, dass du die Entscheidungen der Vergangenheit wiederholen musst oder dass du weiterhin die gleichen Entscheidungen treffen musst.

Klar sind wir beeinflusst durch unsere „Packerl“, die wir alle mit uns mittragen.
Und ja, manchmal lügen wir uns selbst an. Wir wünschen uns eine Situation so sehr, dass wir uns selbst in einer Illusion gefangen halten. Und damit unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, ebenfalls gefangen halten.

Und nein, es ist nicht einfach sich dem zu stellen und ehrlich zu sich selbst zu sein. Das erfordert einiges an Mut. Aber wenn du dich deiner Wahrheit stellst und ehrlich zu dir selbst und zu deiner derzeitigen Situation bist, legst du damit das Potenzial frei, es anders machen zu können. Und erfahrungsgemäß kommt dieser Weg nicht ohne Tränen, Wut, Hilflosigkeit, Verzweiflung, ...

Trotzdem ermutige ich dich: Übernimm die Verantwortung für deine Entscheidungen, dann bist du auch frei eine neue zu treffen. Steh‘ dazu! Das Ergebnis ist es wert!

Denn ich habe bemerkt, dass Entscheidungen und vor allem aktive und bewusst getroffene Entscheidungen sich für mich gut anfühlen. Sie verändern auch etwas in Bezug auf mein Glücklich sein. Wenn ich mich aktiv mit meinen Entscheidungen auseinander setze und selbstbestimmt entscheiden kann, dann fühle ich mich glücklicher.

Glücklich sein?

Ich traue mich also zu behaupten, dass ich mittlerweile verdammt unglücklich wäre, wenn ich meine Entscheidungen, die ich mit 20 getroffen habe, noch immer wiederholen würde. Damals hatte ich das Gefühl, dass ausschließlich mir laufend nur Schlimmes passiert und ich habe lange mit der Frage gehadert „Warum passiert das gerade mir?“. Kennst du das auch?

Ich war in einer klassischen Opferrolle, in der ich mich selbst gefangen hielt á la "Ach, die Welt ist ja sooo schlimm zu mir." Ja, die Welt ist nicht immer gut, Menschen sind nicht immer gut. Aber irgendwann habe ich kapiert, dass ich meine Aufmerksamkeit lieber dem zuwende, was ich gut kann, was gut funktioniert, selbst zu Entscheiden und mein Leben selbstbestimmter zu gestalten.

  • Auch, wenn ich mich dazu von einigen Menschen verabschieden musste, die mir damals echt viel bedeutet haben.
  • Auch wenn ich mich von einigen damaligen Zielen verabschiedet habe, ohne sie zu erreichen. 
  • Auch wenn mich noch immer hin und wieder die Sehnsucht nach einem „einfachen“ Leben, wie „alle es machen“ überwältigt.

Es war einfach an der Zeit meinen Weg weiter zu gehen, ehrlich zu mir zu sein, mein Leben zu leben und nicht eingesperrt in mir selbst zu sein.
Und auch über Sätze und Grenzen wie "Das macht man doch so. Na, das machen aber alle so." hinweg zu gehen.

Dein Potenzial leben

Und es hat dazu geführt, dass ich mittlerweile einen viel größeren Teil meines Potenzials, das ich habe, leben kann.

Wenn ich die Wahl nochmals hätte, würde ich mich wieder dafür entscheiden, mutig zu sein und meinen Weg zu gehen. Bewusst getroffene Entscheidungen befreien mich einfach.

Wenn du also das Gefühl hast, „scheiße ich muss schon wieder“ halte inne, denke nach, sei ehrlich zu dir, triff eine bewusste Entscheidung. Dann lassen sich auch die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sehr viel leichter (er-)tragen, weil du nach und nach das Vertrauen entwickeln wirst, dass – egal was dir passiert – du fähig bist auch neu zu entscheiden oder deine Entscheidung auch zu verändern.

By the way: Nur weil ich mich dazu entschieden habe meinen Weg zu gehen, heißt das nicht, dass ich immer überall gute, passende oder stimmige Entscheidungen treffe oder niemals damit hadere. Oder, dass ich immer super happy durch die Gegend spaziere. Hin und wieder bleibe ich nach wie vor in einer Angst stecken, die mich blockiert oder es ergeben sich Konsequenzen, mit denen ich keinesfalls gerechnet hätte. Es geht mir oft genug so, dass ich glaube ich stecke in einer „ich-muss“-Situation. Nur der Unterschied zu früher ist, dass ich es schneller erkenne und meine Angst früher oder später überwinden kann. Ich habe also einen Ausweg aus solchen Situationen für mich gefunden.

Und das Wichtigste: Im Großen und Ganzen ist mein Leben für mich stimmiger, erfüllender, glücklicher, wenn ich ehrlich zu mir bin – auch wenn es manchmal richtig weh tut.

Also entscheide dich! Dann ist dein Scheiß kein Muss mehr, du weißt du hast dich entschieden und nimmst die Konsequenzen dafür in Kauf.

Noch ein kleines Zitat aus dem Film vorhin:

„It‘s not about what you deserve – it‘s about what you believe.“
Wonderwoman


Es geht nicht darum, was du verdienst oder glaubst zu verdienen. Es geht um das wovon du überzeugt bist. Wenn du dir selbst die Macht zugestehst zu entscheiden und diese Entscheidung auch durchzuziehen, dann wird sich deine Situation zu deinen Gunsten verändern.

Ich wünsche dir also viel Mut, dich dir selbst zu stellen 🙂
Deine Sara

PS: Und geile Actionszenen hat Wonderwoman klarerweise auch. Ohne die wäre ein Superheld*innen-Film einfach kein cooler Film. Ich steh‘ drauf 🙂
Der ist also eine unbedingte Empfehlung von mir 😉

Über die Autor*in

Sara Menzel-Berger

Hey, ich bin die Gründerin der Technikelfe 😊

Wenn ich nicht gerade meine Tribies dabei begleite ihre Webseite auf Vordermann zu bringen, dann liebe ich es zu wandern, zu tanzen oder mich in einer Fantasy-Geschichte zu verlieren.

Mit Kaffee kann ich leider gar nichts anfangen, dafür mag ich Tee umso lieber. Wenn du mir eine Freude machen möchtest, dann schickst du mir Zutaten für Cocktails. Denn andere alkoholhaltige Getränke mag ich so gar nicht 😅

Wenn Zeit bleibt, dann sehe ich unheimlich gerne Serien und Filme an oder bin in Computerspielen aufzufinden. Am liebsten mag ich dabei Witcher 3, Assassins Creed, die erste Staffel von Altered Carbon, die erste Staffel von Bridgerton, Wonder Woman, Dr. Strange und Deadpool.
Und ja, ich kann das immer wieder von vorne machen 😂🤣
Also Dr. Strange habe ich bisher bestimmt an die 50 mal gesehen...

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  • Liebe Sara,
    vielen Dank für deinen großartigen Beitrag zur Blogparade! Ich hab mich dabei an ein Zitat von Kurt Marti erinnert: „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“
    Danke auch für den Filmtipp! So langsam muss ich mich doch mal an die ganzen Comic-Verfilmungen ranwagen, da wäre das doch ein guter Anfang.

    Sonnige Grüße
    Elke

    • Liebe Elke,
      ja das ist ein super Zitat! Da kann ich voll und ganz zustimmen 😀

      @Filmtipp: Deadpool ist auch ein Film den ich sehr mag. Der ist kein klassischer Superheldenfilm, sondern er macht sich eher lustig über sich selbst und die anderen Filme die es in diese Richtung gibt.

      Lieben Gruß
      Sara

  • Liebe Sara, was für ein schöner Impuls! Vielen Dank dafür! Ich gebe dir sowas von recht: Es liegt nur in unserer Hand, wir dürfen entscheiden und ganz bewusst aus einem „ich muss“ ein „ich will“ machen!
    Alles Liebe Margit

  • Schöner Artikel. Ich empfehle dazu auch das Buch „Die Entscheidung liegt bei dir“ von Reinhard Sprenger. Hat mir damals die Augen geöffnet bezüglich dem Unterschied zwischen „Muss“ und „Will“.

    • Ja, das Buch habe ich auch gelesen, ist schon einige Jahre her. Aber es lohnt sich, das Buch immer wieder mal rauszuholen. Gerade wenn man glaubt, wieder in einer Zwangslage und nicht mehr das Ruder seines Lebens im Griff zu haben.

  • Ich habe mich mit exakt 40 jahren selbständig gemacht. Mein Leben hat sich dadurch zum positiven verändert. Ich tue was ich liebe und dadurch habe ich weniger Agression und Zynismus in mir. Wenn man die meisten Leute fragt, ob sie glücklich sind, dann sagen sie „ja, klar“. Das reden sie sich häufig nur ein. Denn die meisten wissen ja gar nicht, wie es ist frei und glücklich zu sein. Erst wenn man das erlebt hat weiß man, dass es vorher Scheiße war.

    Achso, guter Beitrag übrigens 😉

    • Lieber Peter,
      Glück liegt immer im Auge der Betrachterin 😉
      Wenn Menschen sagen, dass sie glücklich sind, dann will ich ihnen das gar nicht absprechen.
      Ich glaube einfach, dass wir alle unterschiedliche Vorstellungen von Glück haben. Und wie du, liebe ich es einfach mein eigener Herr – also frei in meinen Entscheidungen – zu sein. Freiheit ist etwas, das mich glücklich macht, etwas was ich total gerne mag. Vielleicht ist das einfach nicht bei allen Menschen so und sie würden komplett überfordert damit sein, so viele eigene Entscheidungen zu treffen 🙂
      Lieben Gruß
      Sara

  • Das Wörtchen „Muss“ habe ich komplett gestrichen. Ernsthaft. Ich will oder will nicht. Schon diese kleine Maßnahme hilft.
    Ich glaube aber auch, dass viele, die „müssen“ eher die Flucht vor ihrer Verantwortung antreten (wie du ja auch schreibst). Opfer sein ist halt immer einfacher (es sind halt immer die (hier bitte beliebige Gruppe eintragen) schuld, dass es mir schlecht geht), als zu erkennen, dass es nur einen geben kann, der einem helfen kann: Man selbst. Zumindest der Impuls kann nur von einem selbst ausgehen. Und mit einem „muss“ kann man sich ja immer schön rausreden. „Ich möchte gerne abnehmen, aber ich muss so lange arbeiten und deshalb fällt Sport heute aus.“

    • Lieber Emil,
      ja, da stimme ich dir voll zu. Sich selbst in der Opferrolle zu verstecken ist sehr praktisch, weil man eben immer eine Ausrede findet.
      Gratuliere, dass du es geschafft hast, das Wort „Muss“ zu streichen! Ich hoffe, dass das auch noch viele andere Menschen schaffen!
      Lieben Gruß
      Sara

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